Isabell Wieland - Autorin
 
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Wie Messerstiche

Prolog

Es tut mir so unendlich Leid. Eigentlich wollte ich nie, dass es soweit kommt, aber ich habe keinen anderen Ausweg mehr gesehen! Ich konnte einfach nicht weiterleben, mit dem Gedanken, dass du noch irgendwo da draußen bist. Nein, nicht irgendwo. Sondern genau hier, in meinem Kopf, in meiner Seele. Du hast dich hineingefressen, festgebissen und alle Gefühle getötet. Nun, deine gerechte Strafe hast du bekommen. Ich hoffe, du hattest solche Schmerzen, wie ich sie so oft wegen dir hatte. Also, meine große Liebe, wir sehen uns. Vielleicht nicht mehr heute und vielleicht nicht morgen, aber gewiss irgendwann…

 

 

"Vielleicht solltest du nur einmal nicht ganz so viel mit deinem Schwanz denken!" fuhr ich ihn an. "Tue ich doch nicht!" versuchte er sich zu verteidigen. Der Streit schien mal wieder zu eskalieren. Wie immer ging es um das eine Thema: Er hatte mich nun bereits zum dritten Mal betrogen. Erste Tränen rollten über meine Wangen, sie waren von meinem Kajal schwarz gefärbt. Ich fühlte mich so leer, so alleine und völlig nutzlos. Wie war es bloß so weit gekommen? Ich versuchte mich zu erinnern.

Es war noch gar nicht so lange her, da haben wir Beide uns auf einer Party kennen gelernt, ich hatte ihn damals sofort toll gefunden. Seine Augen strahlten so eine Wärme aus, das hatte mir direkt gefallen. Ich habe ihn wirklich geliebt, dachte ich verzweifelt. Nicht nur gemocht, nein, richtig geliebt, wie noch niemanden zuvor.

Doch von diesem Gefühl spürte ich nun nichts mehr. Ich hasste es, wie dastand, so arrogant und selbstverliebt. Arschloch, dachte ich wütend.

Ich sah neben mich. Auf dem Tisch lag noch das Messer, mit dem ich eben Gemüse geschnitten hatte. Es ist wirklich nicht zu glauben, was denkt er, wer er ist? Muss ich das mit mir machen lassen? Wie von Sinnen griff ich nach dem Messer. Der Griff war kalt, mein Gesicht spiegelte sich in der Klinge wieder. Plötzlich wusste ich nicht mehr, was ich tat. Ich holte aus. Er hob schützend die Hände über den Kopf, doch das sollte ihm auch nicht helfen. Von blankem Hass getrieben stach ich immer und immer wieder zu. Als er schließlich blutüberströmt am Boden lag, zog ich das Messer ein letztes Mal aus einer seiner unzähligen tiefen Wunden. Er lag dort, bewegungslos, die Augen vor Entsetzen weit aufgerissen.

Der Boden der Küche war rot gefärbt. Mit blutigen Händen wischte ich das Messer ab und legte es zurück auf den Tisch, als ob nichts gewesen wäre.

Ohne noch einmal zurückzusehen, verließ ich mit schnellen Schritten den Raum.

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Vom Schicksal und dem großen Geld  
  Erschienen am 13.05.08 ! !  
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